Elternzeit verlängern: So beantragen Sie Ihre Verlängerung richtig
Erfahren Sie, wie Sie Ihren Elternzeitanspruch verlängern können und welche Fristen und Voraussetzungen dafür gelten.
Elternzeit ist eine wichtige Phase im Leben von Eltern, die es ihnen ermöglicht, sich intensiv um ihr Kind zu kümmern. Doch was passiert, wenn die ursprüngliche Zeit nicht ausreicht und Sie Ihre Elternzeit verlängern möchten? In diesem Ratgeber erfahren Sie, unter welchen Voraussetzungen eine Verlängerung der Elternzeit möglich ist, welche Fristen und gesetzlichen Regelungen gelten und wie die Rückkehr an den Arbeitsplatz funktioniert.

[fs-toc-h2]1. Grundlagen der Elternzeit
Die Elternzeit ist in Deutschland im Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG) geregelt. Sie beginnt in der Regel nach dem Mutterschutz und kann von Müttern und Vätern gleichermaßen in Anspruch genommen werden.
- Dauer: Bis zu drei Jahre pro Kind
- Anspruch: Beide Elternteile haben jeweils einen eigenen Anspruch
- Antrag: Schriftliche Beantragung beim Arbeitgeber
Hierbei ist wichtig, dass die Elternzeit zur Betreuung und Erziehung des Kindes genutzt wird. Eine Teilzeitarbeit während der Elternzeit ist allerdings möglich, solange sie 30 Wochenstunden nicht überschreitet.
Tipp: Nutzen Sie die Elternzeit, um eine enge Bindung zu Ihrem Kind aufzubauen und sich gleichzeitig beruflich zu orientieren, wenn Sie dies wünschen.
[fs-toc-h2]2. Verlängerung der Elternzeit: Voraussetzungen und Fristen
Eine Verlängerung der Elternzeit ist unter bestimmten Bedingungen möglich. Wichtig ist, dass Sie Ihren Arbeitgeber rechtzeitig informieren. Die gesetzliche Frist für die Planung der Elternzeit liegt bei sieben Wochen vor Beginn der Elternzeit. Für eine Verlängerung innerhalb desselben Zeitraums gelten ähnliche Fristen.
Um eine Verlängerung zu beantragen, muss ein schriftlicher Antrag gestellt werden. Während der Arbeitgeber einer Verlängerung grundsätzlich zustimmen muss, gibt es Ausnahmen. Beispielsweise kann der Antrag abgelehnt werden, wenn dringende betriebliche Gründe dagegen sprechen. Dennoch zeigt die Praxis, dass viele Arbeitgeber flexibel auf die Bedürfnisse von Eltern reagieren und eine Verlängerung ermöglichen.
Hinweis: Wenn Ihre Elternzeit zunächst auf zwei Jahre ausgelegt war und Sie das dritte Jahr noch nicht beansprucht haben, können Sie dieses in der Regel problemlos anhängen. Allerdings sollten Sie mögliche Teilzeitregelungen oder betriebliche Belange im Blick behalten.
[Ihr Name]
[Ihre Adresse]
[PLZ, Ort]
[Datum]
[Name des Arbeitgebers]
[Firmenadresse]
[PLZ, Ort]
Betreff: Antrag auf Verlängerung der Elternzeit
Sehr geehrte(r) [Name des Ansprechpartners],
hiermit beantrage ich die Verlängerung meiner Elternzeit, die ursprünglich bis zum [Datum] genehmigt wurde. Ich möchte meine Elternzeit um [Dauer der Verlängerung] bis zum [neues Enddatum] verlängern.
Ich bitte Sie, meinem Antrag zuzustimmen. Falls ein Gespräch zu dieser Verlängerung notwendig ist, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Ich bedanke mich im Voraus für Ihre Rückmeldung und Ihre Unterstützung.
Mit freundlichen Grüßen
[Ihr Name]
[fs-toc-h2]3. Checkliste: Wichtige Punkte bei der Beantragung der Elternzeitverlängerung
- Arbeitgeber informieren: Frühzeitige Kommunikation mit dem Arbeitgeber, um Zustimmung und Planung sicherzustellen.
- Schriftlicher Antrag: Antrag fristgerecht (mindestens sieben Wochen vor Ablauf der aktuellen Elternzeit) einreichen.
- Rechtliche Regelungen prüfen: Gesetzliche Vorgaben im Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG) berücksichtigen.
- Rentenversicherung beachten: Die ersten drei Jahre pro Kind werden angerechnet, danach freiwillige Beiträge prüfen.
- Teilzeitoptionen abklären: Falls während der Verlängerung eine Teilzeitbeschäftigung geplant ist, mit dem Arbeitgeber abstimmen.
- Finanzielle Planung: Elterngeldanspruch und weitere finanzielle Aspekte der Elternzeitverlängerung berücksichtigen.
- Betreuungsmöglichkeiten organisieren: Frühzeitige Anmeldung in Kitas oder alternative Betreuungsmöglichkeiten einplanen.
- Wiedereinstieg besprechen: Mit dem Arbeitgeber über den beruflichen Wiedereinstieg und mögliche Anpassungen sprechen.
- Unterlagen vollständig halten: Kopien von Anträgen, Bestätigungen und relevanten Dokumenten aufbewahren.
Tipp: Eine gute Vorbereitung erleichtert nicht nur die Verlängerung der Elternzeit, sondern auch die Rückkehr in den Beruf. Planen Sie frühzeitig und kommunizieren Sie transparent mit Ihrem Arbeitgeber.
Das Elterngeld beträgt grundsätzlich 65 bis 67 Prozent des durchschnittlichen monatlichen Netto-Einkommens vor der Geburt des Kindes. Der Mindestbetrag liegt bei 300 Euro, der Höchstbetrag bei 1.800 Euro.
Wer Elterngeld beantragen möchte, sollte sich frühzeitig über die gesetzlichen Fristen informieren, um keine finanziellen Nachteile zu riskieren.
Beispielrechnung:
Frau Meier hat vor der Geburt ihres Kindes ein durchschnittliches monatliches Nettoeinkommen von 2.000 Euro erzielt. Während der Elternzeit erhält sie 67 Prozent ihres Einkommens als Elterngeld.
Berechnung: 2.000 Euro x 0,67 = 1.340 Euro Elterngeld pro Monat
Entscheidet sich Frau Meier für das Elterngeld Plus, halbiert sich der Betrag, dafür verlängert sich der Bezugszeitraum entsprechend.
[fs-toc-h2]4. Auswirkungen der Elternzeitverlängerung auf Rentenansprüche
Während der Elternzeit werden Beiträge zur Rentenversicherung weiterhin angerechnet. Die ersten drei Jahre pro Kind werden rentenrechtlich anerkannt und wirken sich positiv auf die spätere Rente aus. Wer während der Elternzeit in Teilzeit arbeitet, kann durch eigene Beiträge zur Rentenversicherung seine Rente zusätzlich erhöhen. Sollte die Elternzeit über die drei Jahre hinaus verlängert werden, entfällt allerdings die automatische Beitragszahlung. In diesem Fall ist es ratsam, sich über freiwillige Beiträge oder alternative Absicherungsmöglichkeiten zu informieren.
Hinweis: Lassen Sie sich von der Deutschen Rentenversicherung beraten, um langfristige Auswirkungen einer längeren Elternzeit auf Ihre Altersvorsorge besser abschätzen zu können.
[fs-toc-h2]5. Fazit
Die Verlängerung der Elternzeit kann eine wertvolle Möglichkeit sein, um mehr Zeit mit dem Kind zu verbringen. Eine frühzeitige Planung, rechtzeitige Antragsstellung und gute Kommunikation mit dem Arbeitgeber sind essenziell, um eine reibungslose Verlängerung und einen erfolgreichen Wiedereinstieg zu gewährleisten. Wer sich zudem über finanzielle und rechtliche Aspekte informiert, kann seine Elternzeit optimal nutzen und langfristig davon profitieren.
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