Umgang mit Verleumdungsklagen und Anzeigen: Was tun bei einer Verleumdung?
So wehren Sie Sie sich erfolgreich gegen eine Verleumdungsklage
Eine Verleumdungsklage kann für Betroffene eine große Belastung sein. Doch wann liegt eine Verleumdung überhaupt vor, welche rechtlichen Konsequenzen drohen und wie kann man sich dagegen wehren? In diesem Ratgeber klären wir über die rechtlichen Grundlagen der Verleumdung auf, geben Handlungsempfehlungen und beantworten die wichtigsten Fragen zu Verleumdungsklagen und Anzeigen.

[fs-toc-h2]1. Wann liegt eine Verleumdung vor?
Definition nach § 187 StGB
Eine Verleumdung liegt vor, wenn jemand wissentlich eine falsche Behauptung über eine Person aufstellt, die geeignet ist, den Ruf dieser Person erheblich zu schädigen.
Abgrenzung zu ähnlichen Straftatbeständen:
- Üble Nachrede (§ 186 StGB) – Behauptungen, die nicht erweislich wahr sind
- Beleidigung (§ 185 StGB) – Ehrverletzende Äußerungen, unabhängig von der Wahrheit
Beispiele für Verleumdung
- Beruf: Jemand behauptet fälschlicherweise, ein Kollege sei korrupt.
- Social Media: Ein falsches Gerücht über eine Person wird absichtlich verbreitet.
- Nachbarschaftsstreit: Eine Person behauptet, der Nachbar sei ein Dieb, obwohl es keine Beweise gibt.
Welche Strafen drohen?
Wer wegen Verleumdung angeklagt wird, muss mit folgenden Konsequenzen rechnen: Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren.
[fs-toc-h2]2. Wie kann man sich gegen eine Verleumdung wehren?
Sofortmaßnahmen: Was tun, wenn man zu Unrecht beschuldigt wird?
- Ruhe bewahren – Überstürzte Reaktionen können kontraproduktiv sein.
- Beweise sichern – Screenshots, E-Mails oder Zeugenaussagen sind entscheidend.
- Person direkt konfrontieren (wenn sinnvoll) – Manchmal reicht ein klärendes Gespräch.
Außergerichtliche Schritte
- Unterlassungserklärung fordern
- Gegendarstellung verlangen, z. B. in der Presse
- Mediation oder Schlichtung nutzen
Strafanzeige und Klage wegen Verleumdung
Falls keine Einigung möglich ist, kann eine Anzeige wegen Verleumdung erstattet werden. Hierbei sind folgende Fragen relevant:
- Wann lohnt sich eine Verleumdungsklage? → Wenn erheblicher Schaden entstanden ist
- Welche Beweise sind notwendig? → Schriftliche Nachweise, Zeugenaussagen
[fs-toc-h2]3. Alles Wichtige zur Verleumdungsklage
Wie läuft eine Verleumdungsklage ab?
1. Anzeige bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft erstatten
2. Ermittlungsverfahren beginnt (Beweise werden geprüft)
3. Anklage oder Einstellung des Verfahrens
4. Gerichtsverhandlung und Urteil
Erfolgsaussichten einer Klage
- Hängt stark von der Beweislage ab
- Aussagen müssen nachweislich wissentlich falsch und rufschädigend sein
Mögliche Konsequenzen für den Verleumder
- Strafrechtlich: Geldstrafe oder Freiheitsstrafe
- Zivilrechtlich: Schadensersatz und Schmerzensgeld
[fs-toc-h2]4. Kosten einer Verleumdungsklage
Welche Kosten entstehen?
- Anwaltskosten – abhängig von Streitwert und Aufwand
- Gerichtskosten – je nach Verfahrensdauer
- Gutachterkosten, falls erforderlich
Wer trägt die Kosten?
- Verliert der Beklagte die Klage, muss er in der Regel die Kosten der Verleumdungsklage tragen.
- Falls eine Rechtsschutzversicherung besteht, kann diese die Kostenübernahme klären.
Angenommen, ein Kläger reicht eine Verleumdungsklage mit einem Streitwert von 10.000 € ein. Die Kosten setzen sich wie folgt zusammen:

Wer zahlt?
- Kläger gewinnt: Beklagter zahlt alle 3.196 €
- Beklagter gewinnt: Kläger muss alle Kosten tragen
Tipp: Eine Rechtsschutzversicherung kann je nach Tarif die Gerichts- und Anwaltskosten übernehmen, sodass das finanzielle Risiko minimiert wird.
[fs-toc-h2]5. Benötige ich einen Anwalt?
Ein Anwalt für Verleumdungsklagen kann entscheidend für den Erfolg sein.
Wann ist ein Anwalt notwendig?
- Wenn die Gegenseite bereits rechtliche Schritte eingeleitet hat
- Wenn die Beweislage komplex ist
- Wenn eine hohe Geldsumme oder Freiheitsstrafe droht
Wie finde ich den richtigen Anwalt für Verleumdung?
- Fachanwälte für Strafrecht konsultieren
- Erfahrungen & Bewertungen online prüfen
- Kostenloses Erstgespräch nutzen, falls angeboten
[fs-toc-h2]6. FAQ – Häufig gestellte Fragen
1. Ist eine Verleumdung auch ohne Beweise strafbar?
Nein, für eine Verurteilung wegen Verleumdung müssen Beweise vorliegen.
2. Welche Verjährungsfrist gilt für Verleumdung?
Die Verjährungsfrist für Verleumdung beträgt drei Jahre.
3. Kann ich anonym eine Anzeige wegen Verleumdung erstatten?
Nein, eine Anzeige kann nicht anonym gestellt werden, da die Behörden die Identität des Anzeigeerstatters benötigen.
[fs-toc-h2]7. Fazit – Was tun bei einer Verleumdungsklage?
- Eine Verleumdung liegt vor, wenn falsche Aussagen absichtlich verbreitet werden.
- Betroffene können sich wehren – von Gegendarstellungen bis zur Klage.
- Verleumdungsklagen haben Kostenrisiken, aber mit einer Rechtsschutzversicherung kann die finanzielle Belastung minimiert werden.
- Ein Anwalt kann entscheidend sein, insbesondere bei komplizierten Fällen.
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